Ist das Geben von Geld an Bettlerinnen die Lösung oder eher das Problem?
Eine Bettlerin mit ihrem Kind, die im Markt von Ubud jeweils nach Essensresten und Wiederverwertbarem sucht.
Ein Bild, das trotz seiner Anmut ratlos macht, traurig stimmt und die Frage aufwirft, ob es richtig und sinnvoll ist, diesen Bettlerinnen Geld zu geben?
Was ist mein Beweggrund, etwas zu geben? Echtes Mitgefühl oder doch ein schlechtes Gewissen?
Löse ich das Problem mit meinen Almosen? Oder im Gegenteil, löst meine Hilfe nicht noch mehr Probleme aus? Löse ich mit dem Verteilen von Almosen vielleicht nur mein Problem des schlechten Gewissens?
Wir sind zum Schluss gekommen, dass Geld oder Material zu geben nur dann richtig ist, wenn Menschen durch eine Katastrophe, durch ein Erdbeben oder einen Tsunami lebensbedrohlich gefährdet sind, alles verloren haben und diese Situation kurzfristig nur durch Material und Geld überwunden werden kann.
Wenn wir aber denjenigen Menschen Geld geben, welche eigentlich, obwohl unter extrem armen Verhältnissen lebend, überlebensfähig sind, dann lösen wir das Problem dieser Menschen nicht. Im Gegenteil, wir machen sie von Almosen abhängig, zeigen ihren Kinder, dass sich Betteln lohnt, und zu guter Letzt, ziehen wir sogar andere an, welche durch harte Arbeit nur einen Teil des Betteleinkommens erzielen können.
Es geht darum, die Menschen zu befähigen Fische zu fangen, nicht darum, für sie zu fischen.