Betteln als Lebensunterhalt war noch vor einigen Jahren eine der wenigen Verdienstmöglichkeiten.
Ni Nyoman Tabeng, Bettlerin, aus dem kleinen Dorf Baru, in der Region Muntigunung.
Wie alle ihre Bettler-Kolleginnen lebt auch Nyoman Tabeng während dem Betteln auf den Strassen von Ubud oder dem Süden Balis. Die Kinder und ihre Mütter sind dabei kontinuierlich dem Lärm und dem Gestank des Verkehrs ausgesetzt.
Die Bettlerinnen kennen sich in der Gegend sehr gut aus. Sie nutzen verfallene Häuser, um ungestört schlafen zu können. Normalerweise sind sie nicht alleine, sondern in Gruppen von 4 – 5 Frauen unterwegs. Sie unterstützen sich gegenseitig und stellen sicher, dass ihre Kinder nicht unbeobachtet sind.
Es gibt Gerüchte wonach die Kinder dieser Bettlerinnen unter Drogen gesetzt werden, damit sie ruhig sind und nicht stören oder gar noch mehr Mitleid erwecken. Der Verein Zukunft für Kinder, der nach wie vor Kontakt zu den Bettlerinnen aus Muntigunung hält, kann allerdings dies Behauptungen nicht bestätigen. Dass jedoch das Betteln für die Kinder und ihre Mütter mit Stress verbunden ist, ist offensichtlich. Denn sie werden laufend durch die Polizei aufgegriffen, kurzfristig verhört und eingesperrt. Anschliessend werden sie nach Muntigunung zurückgefahren, wo sie dann nach einem Tag Aufenthalt, den Weg nach Ubud, der grössten Stadt in der Region und gleichzeitig Touristischem Zentrum Balis, wieder unter die Füsse nehmen. Wieder zum Betteln.